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kentern
(1. [to] capsize; [to] turn turtle,
2. tide turns,
3. +
4. capsize) In seiner sprachlichen Bedeutung “umschlagen”:
1. Ein Boot “kentert”, wenn es sich “über seine Kante” auf die Seite legt, d. h. querschiffs um 90° neigt. Ein Kielboot richtet sich aus dieser, durch Seegang, zu viel Segelfläche, durch Böen oder andere Ursachen bewirkte Kenterung durch seine Gewichtsstabilität selbst wieder auf. Eine Jolle kann nach dem K. nur wieder aufgerichtet werden, wenn sie mit ausreichenden, richtig plazierten Auftriebstanks oder Kenterschläuchen ausgestattet ist.
2. Die Tideströmung “kentert”, wenn sie vom Flutstrom zum Ebbstrom (oder umgekehrt) umschägt, d. h. ihre Richtung um ca. 180° ändert.
3. Sinngemäß spricht man von einem K. des Windes, z. B. beim Richtungswechsel des Monsuns von der alten in die neue Hauptrichtung.
4. Auch der Kreuzknoten kann unter Belastung k., wenn man scharf an den Parten einer Leine zieht.
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1. Umkippen eines Bootes, wenn es zu weit über seine Stabilitätsgrenze hinaus gekrängt (Kränkung wird. Moderne Jollen sind meist so konstruiert, dass sie beim K. nur wenig Wasseraufnehmen, da bei ihnen K. bei stürmischem Wetter und sportlichem Segeln ein fast normaler Vorgang ist. K. kann jedoch, insbesondere bei kälterem Wasser und nur schwer aufrichtbarem Boot, zu sehr gefährlichen Situationen führen, vor allem, wenn keine Schwimmwesten getragen werden. Folgendes ist zu beachten:
a)Feststellen, ob alle Mitsegler »wohlauf« sind; ist jemand unter ein Segel des seitlich auf dem Wasser treibenden Bootes geraten, hilft nur ein Heraus-tauchen.
b)Grundsätzlich beim Boot bleiben. Wegschwimmen, auch mit Schwimmweste, ist wegen der schnellen Erschöpfung und/oder Unterkühlung fast immer lebensgefährlich. Vorsicht:
Hoch aufschwimmende Boote treiben sehr schnell.
c)Durchkentern verhindern, beispielsweise durch Halten am Masttopp (Halten am Schwert ist wegen eines möglichen Umschlagens des Bootes, solange die Segel nicht geborgen sind, gefährlich. Ein durchgekendertes Boot bietet jedoch einen sicheren Sitzplatz für das Warten auf fremde Hilfe.
d) Herumschwimmende Gegenstände sichern, wenn dies ohne Gefahr möglich.
e)Segel bergen, wenn es sich um ein Boot handelt, das nicht durch Steigen auf das Schwert (s. Foto), ggf. mit Unterstützung durch Hochheben des Masttoops, wieder aufrichtbar und danntrockensegelbar ist (der Spinnaker wird in jedem Fall geborgen).
f) Eine von einem zum Abschleppen gekommenen Boot geworfene Leine möglichst am Mast, nahe dem Deck, anbringen (z.
B. mit Slipstek).
g) Boot aufrichten und beim Abschleppen das Heck belasten; Schwert ganz hochziehen.
h) Muss das gekenterte Boot am Ufer gelenzt werden, so wird es aufgerichtet und dann bei hochgezogenem Schwert mit dem Bug in Richtung zum Ufer
rasch durch die Brandung, möglichenfalls mit untergelegten Baumstäm- men o. ä., auf denen es rollt, geschoben, um Schäden durch die Brandung weitgehend zu vermeiden.
2. Wechsel von Flut zur Ebbe. Wobei der Strom umkehrt.
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