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Segelsurfbrett
(sailboard) Ein einfaches, aber unkonventio nelles Segelboot, das mit der Eintypklasse “Mistral” zu den olympischen Klassen gehört und mit dem Regatten nach den Weeahrtregeln (WR) mit einigen offiziellen Änderungen, die im Anhang B verzeichnet sind, ausgetragen werden. Ein S. ist ein Segelfahrzeug in der juristischen Bedeutung, d. h. es hat nach den KVR die gleichen Rechte und Pflichten wie jede andere, größere Jolle oder Yacht.
Ein S. wird hauptsächlich von einem einzigen Segler/einer einzigen Seglerin benutzt, doch kann ein (verlängertes) S. auch mit mehreren Masten ausgerüstet und von mehreren Personen gesegelt werden. Ein S. von ca. 3,50 m Länge ist praktisch ein früher nur manuell zum Surfen genutztes, hydrodynamisch geformtes und durch Ausschäumen unsinkbar gemachtes Brett, das an einem allseitig dreh- und schwenkbaren gebogenen Mast ein ca. 3-5 qm großes Segel (mit Fenster und Segellatten) trägt, das mit seinem Vorliek über eine Masttasche mit ihm verbunden ist. Der Mast, der weder Wanten noch Stagen hat, wird vom Segelsurfer an einem Spreizbaum festgehalten, und das Segel wird hieran von Hand für alle Amwind- und raumen Kurse getrimmt. Ein schmales, in einen Schwertkasten versenkbares Schwert und eine kleine Flosse (Finne) am Heck sorgen als Lateralplan für den nötigen Seitenwiderstand im Wasser und die erforderliche Richtungsstabilität.
Da ein S. kein Ruder hat, kann es nur seinen Kurs ändern, indem man hierzu die Position des Lateraldruckpunktes zum Segeldruckpunkt verändert: Mehr Mastfall nach vorn bewirkt dabei ein Anluven, mehr Mastneigung nach achtern ein Abfallen. Da ein S. nicht wie eine Jolle krängen kann, wenn der Wind auffrischt, wird statt dessen der Mast querschiffs nach Luv getrimmt, so dass der Surfer praktisch unter dem Baum hängt. Ein S. wiegt ca. 15 kg, mit Rigg ca. 25 kg, und sollte ein Überschußvolumen von mindestens 100 Litern zum Gewicht des Surfers haben. Das bedeutet für eine 75 kg schwere Person ein S. mit mindestens 200 daN Auftrieb oder 200 Liter Brettvolumen.
Das nur mit dem Schothorn am Gabelbaum angeschlagene Segel ist ca. 6 m2 groß, doch benutzen Kinder kleinere Segel (max. 3 m2) und Frauen bzw. Jugendliche Segel von nur 3,5-4,5 m2 Fläche. Ein S., das sich vom Wasser abheben kann, wird Funboard genannt.
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